Ein innovatives Vermittlungskonzept am KIT öffnet Türen zu Wissenschaft und Kunst für Jugendliche
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) will mit dem Programm "Science&Art@School in Karlsruhe" einen wegweisenden Ansatz schaffen, um Jugendliche durch eine interdisziplinäre Verbindung von Kunst und Wissenschaft für komplexe Themen zu begeistern. Dieses innovative Konzept beruht auf der Annahme, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Kunst und eine kreative Herangehensweise an wissenschaftliche Themen positive Auswirkungen auf den Bildungsweg und die Studienwahl haben, insbesondere im MINT-Bereich.
Der Initiator, das Karlsruhe Center for Elementary Particle and Astroparticle Physics (KCETA) am KIT, startete unter der Leitung von Katrin Link, das Programm zunächst als Testangebot für eine Schule in Karlsruhe, weitere werden folgen. Das Ziel dabei ist es nicht nur, die Jugendlichen über eine künstlerische kreative Reflexion und Inspiration für Wissenschaft zu begeistern, sondern auch weitere Partner aus den Bereichen Kultur und Bildung als Mitstreiter zu gewinnen.
Im vergangenen Herbst wurde die erste Schule aus Karlsruhe vom Leiter des ETP (Elementar Teilchen Physik) Institutes, Prof. Markus Klute eingeladen, in die faszinierenden Konzepte der Teilchen- und Astrophysik einzutauchen. Zunächst gab es spannende ‚Hands on Workshops‘, geführt von jungen Studierenden des KIT, Michelle Gensmann und Christian Winter. Danach besuchte die Schulklasse die hochmoderne Spitzentechnologieinfrastruktur des KIT und wurden so mit dem Alltag der Grundlagenforschung und Technologie vertraut gemacht. Zu sehen gab es den Reinraum, wo hochsensible Detektorelemente für die Experimente am CERN zusammengebaut werden, und eine hochmoderne mechanische Werkstatt wo ein Computergesteuerter Roboter präzise Teile mit Wasserstrahl schneiden oder das am KIT-Nord Campus beheimatete KATRIN-Experiment,
Die Veranstaltung beinhaltete nicht nur eine rein faktenbasierte Annäherung an die Themen, sondern auch eine philosophische Reflexion und Diskussion, bei der die Schüler ihre persönlichen Erfahrungen und Erwartungen teilen konnten. Im Anschluss wurden sie dazu eingeladen, mittels künstlerischer Experimente ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Die im Vorfeld der Veranstaltung, von ihrem engagierten Physik Lehrer Hartmut Aichert darauf vorbereiteten Schüler-innen hatten großen Spaß und waren voll bei der Sache als die unter der Anleitung von Michael Hoch, Physiker und Kunstvermittler am CERN, ihre Kunstexperimente durchführten. Die entstandenen Kunstwerke sind bereits beeindruckende Zeugnisse dieser inspirierenden Erfahrung.
Das Ziel des Kickoff-Workshops am KIT ist es, das gewonnene Verständnis und die Begeisterung in den schulischen Alltag zu integrieren. Hierbei steht die Weiterführung und Vertiefung der künstlerischen Auseinandersetzung im Werk- oder Kunstunterricht im Fokus. KCETA freut sich darauf, die finalen Werke der Schülerinnen und Schüler in einem ansprechenden Rahmen am KIT der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese einzigartige Verbindung von Grundlagenforschung und kreativem Ausdruck zeigt, dass Wissenschaft nicht nur faszinierend, sondern auch inspirierend sein kann.