Belle II nimmt die Datennahme nach der Sommerpause wieder auf
Die Belle II-Kollaboration ist zurück! Nach einer planmäßigen Abschaltung im Sommer haben wir die Datenaufnahme am SuperKEKB-Beschleuniger in Japan am 24. Oktober gegen 18:00 Uhr MESZ (01:00 Uhr Ortszeit Tsukuba) erfolgreich wieder aufgenommen. Im Kontrollraum wartete die ETP-Physikerin Lea Reuter gespannt auf die ersten Kollisionen und war bereit, bei Problemen mit der Datennahme einzugreifen. Diese Daten sollen bei der Beantwortung von Fragen der Flavor-Physik oder zur Entdeckung der dunklen Materie beitragen. Mehrere ETP-Physiker/innen werden in den kommenden Tagen und Wochen rund um die Uhr im Kontrollraum in Tsukuba (Japan) mitarbeiten, direkt neben dem gewaltigen Belle-II-Detektor.
Zusätzlich sind derzeit weitere Wissenschaftler/innen aus zwei KIT-Instituten, dem Institut für Experimentelle Teilchenphysik (ETP) und dem Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV), als sogenannte „Expert Shifter“ beteiligt. Während die Kontrollraum-Shifter für die Gesamtstabilität der Datenerfassung, einschließlich der Sicherheit des Detektors, verantwortlich sind, sind die Experten-Shifter speziell für komplexere Probleme im Zusammenhang mit dem elektromagnetischen Kalorimeter und dem FPGA-basierten First-Level-Trigger-System ausgebildet. Diese Expert/innen überwachen detaillierte Online-Anzeigen von ihren Büros in Karlsruhe aus, die über schnelles Internet und Videonachrichtensysteme mit dem Kontrollraum in Japan verbunden sind. Die Doktorand/innen Isabel Haide (Physik) und Marc Neu (Elektrotechnik) sind besonders gespannt auf die neuen Daten. „Wir befinden uns derzeit in der finalen Phase der Entwicklung eines neuen Triggeralgorithmus für das elektromagnetische Kalorimeter“, so Haide. „Dieser Trigger, der auf Graph Neural Networks basiert, wird die Rekonstruktion und Identifizierung von Photonen in weniger als fünf Mikrosekunden ermöglichen. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir das System als Teil des Belle-II-Triggers in weniger als zwei Wochen in Betrieb nehmen.“
Kontakt: Prof. Torben Ferber